Geschichtliche Zusammenfassung
Unser Brauch des Klausjagens setzt sich im Wesentlichen zusammen aus den drei Hauptbestandteilen:
– Heidnische Dämonenvertreibung mit Licht und Feuer
– Altgermanisches Fruchtbarkeitsritual mit Lied und Tanz
– Christlicher St. Nikolaus als Gabenspender
Da sich das Volk an den altheidnischen Sitten und Gebräuchen festhielt, haben die Kirchen entschieden, diese Traditionen schrittweise ins Christliche umzubiegen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Brauchtum, begünstigt durch massive Prügeleien der Teilnehmenden, von den Behörden durch amtliche Verbote vielerorts verkümmert oder sogar ganz ausgerottet.
Entstehung des Klausjagens in der Gemeinde Risch
Das imposante Klausjagen in Küssacht am Rigi, man muss es gestehen, erwies sich als Vorbild für Rotkreuzer Klausjagen. Es waren vor allem in der Gemeinde Risch wohnende „Heimweh-Küssnachter“ die den Versuch wagten, den ersten Klausumzug in Rotkreuz durchzuführen und damit die ganze Bevölkerung zu überraschen. Im Spätherbst 1966 trafen sich im altehrwürdigen Hotel Bauernhof Jakob Hausheer, Pius Gunz, Anton Gössi und Otto Bättig. Aufgewachsen in der Tradition des Klausjagens besprachen sie wie immer um diese Zeit Ihre Teilnahme am Klausjagen in Küssnacht. Bei dieser Gelegenheit kamen Sie auf die Idee, in Rotkreuz selbst ein Klausjagen durchzuführen. Da in dieser Zeit die Jugend in der Gemeinde Risch mit Trycheln und Glockengeläut durch die Gegend zogen, war sicherlich auch hier dieser Brauchtum verwurzelt.
1. Klausjagen im Jahre 1966
Ohne vorherige Bekanntmachung wurde der Entscheid gefällt, die Bevölkerung mit einem kleinen, aber umso schöneren Klausumzug zu überraschen. In aller Eile wurden Trycheln und Infuln organisiert und eine kleine Anzahl Teilnehmer mobilisiert.
So fand am 6. Dezember 1966 der erste Klausumzug in Rotkreuz statt. Die ganze Bevölkerung der Gemeinde Risch war von diesem Umzug so hell begeistert, dass von allen Seiten der Wunsch geäussert wurde, diesen Anlass in den folgenden Jahren zu wiederholen.\Von da an stand der Gründung einer Klausengesellschaft nichts mehr im Wege.
Teilnehmer des 1. Klausumzuges vom 6. Dezember 1966 in Rotkreuz
Trychler | Musikanten | Klausgruppe | Chlöpfer |
---|---|---|---|
Otto Bättig | Gregor Ricciardi | Melven Herger | Guido Barmettler |
Peter Baumann | Walter Schlatter | Franz Krummenacher | Josef Hess |
Arthur Crettaz | Jost Schuler | Paul Zurfluh | |
Hansruedi Gallmann | Marcel Wismer | ||
Anton Gössi | Alois Zgraggen | ||
Josef Gössi | Bruno Zihlmann | ||
Pius Gunz | |||
Jakob Hausherr | |||
Hans Müller | |||
Alfred Nägeli | |||
Hansruedi von Gunten |
Gründungsversammlung
Am 4. November 1967 fand im Hotel Bauernhof die Gründungsversammlung statt. Die Statuten wurden in abgeänderter Form von der Klausengesellschaft Küssnacht übernommen und genehmigt. Der Vorstand wurde wie folgt vorgeschlagen und bestätigt:
Amt | Name |
---|---|
Präsident | Hansruedi Gallmann |
Vizepräsident | Jakob Hausheer |
Oberchlaus | Pius Gunz |
Kassier | Alfred Nägeli |
Aktuar | Arthur Crettaz |
Materialwart | Anton Gössi |
Beisitzer | Hans Müller |